Weiter ging die Fahrt durch Gebiete mit riesigen Zuckerrohrfeldern. Bei einem Stopp bestaunten wir die riesigen Mühlen von Sarina, wo das grüne Gold der umliegenden Zuckerrohrfarmen verarbeitet wird. Wir zweigten vom Highway in Richtung Berge ab und fuhren zuerst durch das grüne Pioneer Valley. Am Ende des Tales windete sich die asphaltierte Strasse in steilen Serpentinen in die luftigen Höhen der Clark Range bis in den Ort Eungella hinauf. Übersetzt heisst der Ort «Land der Wolken», von wo wir einen unglaublichen Weitblick genossen. Unser Tagesziel war das Busch Camp im Hochland am Broken River, wo wir unser Nachtlager in einem kleinen und sehr einfachen Nationalpark Camp aufschlugen. Der Park besteht aus tropischem und gemässigtem Regenwald und bietet Wasserfälle, klare Bäche, Wanderpfade und Schnabeltiere. Schon als wir mittags beim Campingplatz ankamen, konnten wir das erste Schnabeltier im nahen Seelein herumschwimmen sehen. Die besten Chancen, sie zu erspähen, bestehen im Morgengrauen und bei Dämmerung. Wir konnten sie rund um die Uhr von unserem Wohnmobil aus beobachten. Aber nicht nur Schnabeltiere zeigten sich, sondern auch Süsswasserschildkröten, Kookaburras, Kakadus und Possums haben wir gesehen. Neben der vielfältigen Tierwelt waren auch die Bäume, Farne und Kletterpflanzen beeindruckend, die wir auf kleineren Wanderungen erkunden konnten. Die Nacht werde kühl werden, haben sie uns vorgewarnt. So wärmten wir uns an einem Lagerfeuer auf – es hat Spass gemacht, für einmal so die Natur zu erleben und zu geniessen. Nächster Halt war in Airlie Beach. Von hier starten die Ausflugsboote, Wassertaxis oder Segelyachten zu den vorgelagerten Inseln. Wir haben uns für die familienfreundliche und actionreiche Ocean Rafting Tagestour entschieden. Wir wurden am morgen früh abgeholt und zum Hafen gebracht, wo wir mit einem Surfanzug ausgestattet wurden. Alle auf das Gummi Speedboot und schon gings los mit dem Abenteuer. Unser Bootsführer hat aufs Gaspedal gedrückt und ein paar Runden gedreht – wow, das ging schnell. Wir fuhren im Schnelltempo zum Schnorcheln im Norden der Hook Island. Auf zwei Schnorchelgängen sahen wir wunderschöne Korallenriffe und tropische Fische. Es war ziemlich kühl und wir waren froh um den Surfanzug. Als Highlight folgte die Besichtigung der Whitehaven Beach. Wir landeten auf der Hinterseite der Insel an und spazierten mit vielen anderen Touristen zum Hill Inlet Lookout hoch. Ein wunderschöner, weisser Sandstrand und verschiedene Wasserläufe, die sich wegen dem reinfliessenden Meereswasser und dem rausfliessenden Flusswasser in diversen Blau- und Grüntönen zusammenmischten. Als wir den Strand erreichten, konnten wir den fast puderartigen Sand zwischen unseren Füssen und Händen durchrieseln lassen. Wir wateten anschliessend durch das tiefblaue Wasser zurück zu unserem Boot, wo sich im seichten Wasser schwimmend kleine Stachelrochen zeigten. Mit Vollgas und ein paar schnellen Kurven dazwischen gings wieder eine Stunde zurück zum Hafen. Das war Adrenalin pur. Auf dem Campingplatz genossen wir die Wasserrutschen und liessen den Abend mit einem Minigolfspiel ausklingen. Am nächsten Tag fuhren wir in die kleine Küstenstadt Bowen, wo wir auf einer Wanderung wunderschöne Strände und felsige Klippen entdeckten. Der tolle Strand und die warmen Temperaturen luden sogar zum Frühsport ein. Die Hafenstadt Townsville war unsere nächste Station. Die Skyline der Stadt wird vom Felsberg Castle Hill bestimmt. Wir spazierten den schönen Sandstrand und die langgezogene Promenade «The Strand» entlang, wo es coole Wasserrutschen, Restaurants, Kaffees und sogar einen Rockpool gefüllt mit Meerwasser gab. Entlang der Promenade war gerade eine Kunstausstellung am Laufen, wo Objekte und Installationen direkt am Strand anzusehen oder mitzugestalten waren. Wir versuchten uns mit eigener Kunst bei einem Bilderrahmen, der zum Mitmachen einlud. Den nächsten Tag verbrachten wir mit einem Ausflug nach Magnetic Island, die nur 8 km von Townsville entfernt und gut per Fähre zu erreichen ist. Auf der Insel selbst sind wir mit dem Bus ins Inselinnere gefahren, von wo aus wir uns auf Koala-Suche machten. Auf einer Wanderung bergan zu den «Forts»-Aussichtstürmen aus den Zeiten des Zweiten Weltkriegs sichteten wir auf den Eukalyptusbäumen mehrere Koalas. Herzige Tierchen! Von den verschiedenen «Forts»-Schauplätzen aus konnte man auch die wunderschönen und einsamen Buchten gut sehen. Nach der erfolgreichen Koala-Expedition fuhren wir zurück zur kleinen Alma Bay, wo wir in den Felsen am Meer ein Rock Wallaby beobachten konnten. Da wegen der vielen Touristen auf der Insel der Bus immer so voll war, ja er uns sogar bei der Hinfahrt eine Stunde stehen liess, und wir nicht riskieren wollten, die Fähre zu verpassen, nahmen wir die letzten 3 Kilometer entlang der Geoffrey Bay auch noch unter die Füsse. Müde aber glücklich fuhren wir zurück ans Festland. Am Abend wurden eine tolle Licht- und Soundshow auf den Hausberg sowie ein Food-Festival in der Innenstadt geboten, die wir uns nicht entgehen lassen wollten.