G’day, mate! Die Stadt Brisbane empfing uns in der Abenddämmerung nach einem 4-stündigen Flug. Nur noch eine Nacht im Motel, danach werden wir mit dem Wohnmobil der australischen Ostküste entlang hochfahren. Obwohl Brisbane 2,3 Mio. Einwohner hat, ist die Innenstadt ausgesprochen übersichtlich. Wir wanderten durch die Einkaufsmeile Queens Street Mall, besichtigten einige Sehenswürdigkeiten wie das Treasury Building, die City Hall, den Anzac Square – ein Ehrendenkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Australier – sowie die neogotische St Stephen’s Cathedral aus dem Jahr 1850. Am Eagle Street Pier am Brisbane River hat es viele Restaurants und Cafés, wo wir bei Sonnenschein die Aussicht auf die Stadt und einen feinen Kaffee genossen. Im Hintergrund türmten sich die Hochhäuser des Geschäftsviertels auf. Eine Fähre brachte uns auf die andere Seite des Flusses, wo die Southbank Parklands liegen. Die für die Expo-Ausstellung gestaltete Parkanlage am Südufer lädt mit künstlichen Wasserlandschaften, inklusive Badestrand, Spielplätzen und Restaurants zum Verweilen ein. Weiter ging die Reise entlang der Sunshine Coast mit ihren an herrlich langen Sandstränden liegenden Feriensiedlungen. Bei einem Abstecher in die Glass House Mountains haben wir die 16 bis zu 550 Meter hohen Felszacken bestaunt, die aus erodierten Vulkanresten entstanden sind. In Noosa am nördlichen Ende der Sunshine Coast genossen wir die wunderschöne und ruhige Main Beach, die dank gemässigter Brandung ideal zum Baden ist. Wir wanderten durch den kleinen Noosa National Park, der eine Mischung aus dichtem Regenwald, Küstenlandschaft und malerischen Buchten darstellt. In den Eukalyptusbäumen des Parks sollen sich auch einige Koalas aufhalten – wir haben gesucht aber leider keine entdeckt. Nächster Halt Hervey Bay mit seinen langen Sandstränden und auch Ausgangspunkt für Fraser Island. Auf der grössten Sandinsel der Welt mit 124 km Länge und 14 km Breite sind lange Strände, steile Sanddünen und kristallklare Süsswasserseen zu bestaunen. Wir haben uns für einen organisierten Tagesausflug in einem grossen, geländegängigen Bus entschieden. Eine Fähre brachte uns auf die Insel, von wo wir zuerst über holprige Sandstrassen die grösstenteils bewaldete Insel durchquerten. Danach ging es in rasantem Tempo die vielbefahrene Seventy-Five Mile Beach entlang, auch Strand-„Autobahn“ genannt. Bei Ebbe ist der Strand so breit, dass sogar Flugzeuge darauf starten können. Kaum hat der Fahrer davon erzählt, stieg unterwegs prompt ein Pilot in den Bus ein, der gerade sein Flugzeug da parkiert hatte und spontan Rundflüge anbot. Auch wir haben uns überzeugen lassen von dem Angebot und haben einen kurzen Rundflug genossen, wo wir sogar Buckelwale sichten konnten. Die Weiterreise führte uns zu den bunt schimmernden Sandformationen der Pinnacles, zum Wrack des 1935 gestrandeten Passagierschiffs „Maheno“ und zum Eli Creek, wo man entweder zu Fuss oder, wer hatte, mit einem Schwimmring den glassklaren Fluss runtergehen konnte. Auf der Rückfahrt machten wir einen Rundgang durch den Regenwald, der – was einzigartig ist – auf Sand wächst. Als Abschluss gings auf ein Bad zum Lake McKenzie. Weisser Strand umgibt den kristallklaren Regenwasser-See. Der Tag war noch nicht fertig. Auf der Fähre zurück konnten wir einen wundervollen Sonnenuntergang beobachten, während auf der gegenüberliegenden Seite bereits der Vollmond blutrot schien. Ein langer aber sehr erlebnisreicher Tag. Die Fahrt gegen Norden führte uns durch weitläufige Zuckerrohrfelder und durch die Rum-Hauptstadt Bundaberg. Das Städtchen mit den alten Gebäuden, Springbrunnen und Blumenrabatten sowie die grosse Parkanlage am Flussufer luden zu einer Mittagsrast ein. Beim Eindunkeln machten wir uns auf zur Känguru-Suche. Auf Hinweis der Campingplatz-Verwalterin fuhren wir zu einem kleinen Park ganz in der Nähe vom Strand und prompt war eine grosse Känguru-Gruppe beim „Nachtessen“ versammelt.