Taupo - Napier - Wellington

Lake Taupo ist Neuseelands grösster Süsswassersee. Er ist 623 Quadratkilometer gross und 185 Meter tief. Taupo heisst auch die Stadt, die wir als nächstes anfuhren. Auch hier werden die geothermischen Energien genutzt und für warmes Baden eingesetzt. Die Wasserratten unter uns genossen die hauseigenen Outdoor-Pools, wo man im ersten bei angenehmen Temperaturen schwimmen und tauchen und im zweiten bei noch höheren Temperaturen sich aufwärmen konnte. Wir spazierten zu den Huka Falls. Während der Fluss Waikato normalerweise ca. 100 Meter breit ist, wird das Wasser hier durch einen 15 Meter breiten Engpass gepresst, der zehn Meter abfällt. Pro Sekunde schiessen 220'000 Liter Wasser durch das Flussbett. Voller Kraft schäumte der Wasserfall. Der Himmel war bedeckt oder es regnete – die Sicht auf die bekannten Vulkanberge Mount Ruapehu und Co. blieb uns verwehrt. Um mehr über die vulkanischen Aktivitäten zu lernen, fuhren wir entlang des Lake Taupo nach Turangi, wo im Vulcanic Activity Center alles rund um das Thema Vulkanismus aufbereitet worden ist. Highlights waren der Seismograf, der aktuelle Erdbewegungen aufzeichnet, ein Erdbebensimulator und ein kleines Kino, in dem frühere Vulkanausbrüche und die Erdbeben von Christchurch gezeigt wurden – eindrücklich, ja fast beängstigend, was da alles passieren kann. Wir hatten uns entschieden, über die Ostküste nach Wellington runter zu fahren. Der nächste Halt war in der Stadt Napier, die durch ihr auffälliges Art-Déco-Strassenbild sowie die endlosen, wilden Strände und ihre guten Weine bekannt ist. Napier ist auch der Ort, wo wir Eltern uns vor mehr als 20 Jahren das erste Mal trafen. Wir suchten daher das Stable Lodge Backpackers auf - per Internet konnten keine Zimmer gebucht werden - und trafen Räume an, die genau gleich aussahen wir zu jener Zeit. Der chinesische Hausherr hat uns freundlich empfangen, meinte, dass das Haus im Moment mit einer Gruppe von amerikanischen Studenten voll besetzt sei, die hier in den Weingütern lernten und entschuldigte sich, dass die Küche immer noch gleich aussah wie vor 20 Jahren. Die Rennovation sei schon länger geplant! Schöne Erinnerungen kamen auf. Wir schauten uns auch die wunderschönen und gut erhaltenen Art-Déco Bauten, den Strand und den Hafen mit den riesigen Holzvorräten und Containern an. Den lokalen Wein liessen wir uns auf einem Weingut zeigen. Die Reise führte uns weiter über die Stadt Palmerston North nach Wellington. Wir wurden von der Familie Mueller herzlich empfangen und verbrachten zusammen wunderschöne Tage. Wellington ist Neuseelands schönste und besuchenswerteste Stadt. Und dass, obwohl Wellington auch die windigste Stadt der Welt ist. In «Windy Welly» weht kontinuierlich ein Wind, an manchen Tagen über 75 Stundenkilometer. Insbesondere das Museum Te Papa darf man nicht verpassen. Auf vier Etagen bietet das Museum verschiedene multimediale Ausstellungen, die Themenvielfalt reicht von der Entstehung Neuseelands, Fauna und Flora, Siedlungsgeschichte, Weltkrieg, Maori-Kunst und -Kultur, Erdbeben bis zu zeitgenössischer Kunst. Besonders schön ist, dass es viel zum Anfassen und Ausprobieren gibt. Und das alles kostenfrei! Im Education Center der Island in the Bay Marine Reserve, das unter der Woche als Anschauungsraum der neuseeländischen Unterwasserwelt für die Schulkinder dient, wurden uns Fische, Seepferdchen, Oktopusse, Krebse und Seesterne gezeigt und erläutert. Auch wurde man zum Anfassen und Füttern ermuntert. Im Anschluss konnte man die Tiere in den umliegenden Rockpools selber suchen. Wir besichtigten weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt wie den Mount Victoria Look Out mit einem traumhaften Blick über die Stadt, den Hafen, das Parliament Building, Neuseelands Regierungssitz, auch Bienenstock genannt, den Botanischen Garten, ein schön angelegter Naturpark, durchzogen von Spazierwegen, mit unter anderem einem Begonien-Haus, Sukkulenten, einem Steingarten sowie Hortensien und wo auch ein roter Cable Car vom Stadtzentrum auf den höchsten Punkt hochfährt. Auch wunderschöne Strände sind rund um die verwinkelten Buchten zu finden. Ein weiteres Highlight trafen wir in der kleinen Weta Cave an, wo die bekanntesten Filmstudios Neuseelands vorgestellt wurden. «Herr der Ringe», «Hobbit», «King Kong», «Die Chroniken von Narnia» oder «Tim und Struppi»: Alle kommen aus den inzwischen weltbekannten Weta Studios. Auch zum Spielen und Englisch sprechen blieb viel Zeit. Für die Grossen gab es auch immer wieder einmal eine feine Kaffee- und Blueberry-Muffin Pause. Wir hatten viel Spass und fühlten uns wie zu Hause.


Kommentare: 2
  • #2

    Priska und Walti Jud (Montag, 15 Juli 2019 19:05)

    Liebe Keller-family,
    Ihr schickt ja wunderschöne Bilder und Reiseberichte.
    Ich bin in Kärnten / Österreich am Campen... bedeckter Himmel heute, leichter Regen.
    Also Zeit und Gelegenheit, eure ausführlichen und informativen Reiseberichte zu geniessen.
    Ich wünsche euch weiterhin viel Spass und... machets guet.
    Lieben Gruess
    Priska

  • #1

    Urs (Samstag, 13 Juli 2019 20:31)

    gseht alles super us und au d'Reisebricht sind idrücklich.
    säget au vili liebi Grüess as Muellers..

    witerhin ä schöni Zit.